Zu einem korrekten Ölwechsel gehört immer mindestens auch das Warmlaufenlassen oder besser noch Warmfahren und dann am besten in der manuellen Gasse mit Drehzahlen um 2.000, damit möglichst viel Bewegung im Ölkreislauf ist, um möglichst viel Schmutz in die Schwebe zu bekommen. Die Fahrt dauert bei mir schon mal 20+ Minuten. Dann Auto auf Bühne, Öl ablassen, Filter tauschen, Motor vor Neubefüllung halbe Stunde oder mehr abkühlen lassen, um mechanische Spannungen im Motor durch das kalte Frischöl zu minimieren. Am Ende stehen da bei mir 2 Stunden auf der Uhr.
Bin mir sicher, dass die Werkstätten kein Warmfahren durchführen. Dennoch dauert das Ganze halt. Ich erwarte von einer Werkstatt grundsätzliche Sorgfalt bei ihren Arbeiten. Sorgfalt heißt auch Zeit. Das Einzige, was mich bei Ölwechseln in Werkstätten (VW/Audi) immer ganz übel aufregt sind die Literpreise für das Öl, das ist schlichtweg Geldschneiderei. Weil sie wissen, dass 99% der Fahrer darauf angewiesen sind, den Wechsel in der Werkstatt durchführen zu lassen. Perfektes Szenario für das Melken der Kunden. Nur in meiner leider inzwischen nicht mehr existenten Werkstatt in einem Vorort von Berlin erlebte ich das mal anders: die durften offiziell gar nicht als Audizentrum auftreten, boten dennoch Wartung für Audi mit an. Und ich wollte den ersten Ölwechsel dort durchführen lassen, fragte dann, ob ich das Öl anliefern dürfe. Da meinte der Meister zu mir "was zahlen sie denn für den Liter?". Ich sagte "so 8-9 Euro", er dann "sagen wir 10 und sie brauchen nichts mitbringen?", ich dann "super, gerne, machen wir dann so". Leben und leben lassen. Wahrscheinlich einer der Gründe, warum die Firma dann irgendwann in den Nachbeben des Dieselskandals in die Insolvenz rutschten, die Leasingrückläufer waren der letzte Sargnagel.
Wem der Ölpreis zu hoch ist (wem nicht?), der bringt das Öl mit. Will die Werkstatt das nicht -> nächste suchen. Der Rest, Arbeitszeit kostet Geld. Macht man's nicht selbst, muss man die Leistung bezahlen.