Die Masken bringen anscheinend etwas, sonst wären die Fallzahlen in den Ländern - über die wir uns früher mit Ihren Masken lustig gemacht haben - deutlich höher. Südkorea, Japan - (mit Abstrichen China, da weiß man halt nicht, ob die Zahlen stimmen)- sind deutlich weniger betroffen obwohl die teilweise auf viel engeren Raum leben.
Ob ne selbstgemachte Maske hilft weiß ich nicht, bin zwar Mediziner, aber nicht in der Materie wie durchlässig diese und jene Stoffe sind. Habe im Studium zB auch gelernt, dass die Masken ausm OP keinen Eigenschutz bieten und am Anfang die Maskenpflicht eher unsinnig gehalten und musste schnell erkennen, dass dies wohl ein Irrglaube war. Und mMn - weil das die Lehrmeinung war- hat man auch erst zu spät in Deutschland/westlichen Welt darauf reagiert. Wenn alle die Masken korrekt tragen würden, dann würde man sich gegenseitig, zumindest in einem gewissen Rahmen, besser schützen. Eigenschutz vor Viren bieten eigentlich eh nur FFP3 Masken, selbst die FFP2 sind da eigentlich zu wenig. Angeblich soll dies ja bei SARS-COV2 anders sein , aber gelernt haben wir das bei Viren nur FFP3 hilft (mag jeder seine Meinung dann dazu haben).
Aber mir erscheint es sehr logisch, dass selbst ein Schal o.Ä. die Tröpfcheninfektionswahrscheinlichkeit reduziert.
btw: Denke die Fallzahlen in Schweden zeigen auch, dass nur Abstand halten eben nicht reicht, die anderen skandinavischen Länder habe deutlich niedrigere Fallzahlen.
Und ist mir eigentlich egal was manche denken. Mediziner bin ich, weil ich Menschen gerne helfe. Aber das es mir auch irgendwann aufm Sack geht, dass manche einfach nix kapieren wollen und ich dann - mit Absicht - hier mich im Ton vergreife und mal meine EHRLICHE Meinung offen sage, ist dann wieder zu viel des Guten? Man muss es so ansprechen, sonst checken es paar Leute ja nicht. Die Motivation, nach Monaten immer noch Idioten dann behandeln zu müssen, eben gerade weil notfalls „Onkel Doc“ dann ja alles wieder gerade biegt, tendiert bald gegen null bei mir. Und nur weil man einen Eid schwört, muss man dann alles erdulden? Also manche malen sich die Welt auch so, wie Sie Ihnen gefällt und denken Sie haben nen Freifahrtsschein für alles. Aber keine Sorge, den Pass wird es nicht geben und ich werde meinen Job gewissenhaft erledigen und keiner wird ohne Behandlung „verrecken“.
Zu Fallzahlen sage ich hier nix, weil man als Laie damit leider gar nix anfangen kann und es komplett aus dem Kontext gerissen wäre und auch ich nicht in eine alternative Zukunft schauen kann. Nur soviel: Eine Großzahl der Leute hätte , ohne die für Sie tödliche Coronainfektion, wohl auch noch Jahr(zehnt)e leben können. Es waren nicht unbedingt Leute, die sowieso palliativ behandelt wurden.
Bin auch gerade in den Flitterwochen und werd dazu jetzt nix mehr schreiben.
PS: Mir fehlt inzwischen auch die Einsicht von Menschen, dass man Schwächen haben darf. Es ist vollkommen normal, dass man nicht allwissend ist und wenn man mal was nicht weiß, kann man dies gerne zugeben. Und wenn man etwas falsch eingeschätzt hat, dann sollte man das auch offen sagen können. Jeder macht Fehler und unsere Gesellschaft entwickelt sich da in eine falsche Richtung, denn man lernt eben gerade auch aus Fehlern.
Um mal zum Schluss zu kommen: Selbst die Medizin ist bei SARS-COV2 bzw COVID-19 tagtäglich am dazulernen und man kann sowieso keine abschließende Prognose machen. Wir befinden uns quasi Zeitraum der späten 1970/ frühen 1980er wenn wir dies mit HIV/AIDS gleichsetzen würden. Man kann weder wissen, ob eine Infektion Langzeitschäden verursacht, ob Sie in Phasen analog zu HIV/AIDS verläuft mit einer immer finalen COVID19 Phase, die einige Patienten schneller durchleben als andere. Auch ob dadurch in den Zellen krebsfördernde Prozesse in Gang gesetzt werden wie von HP-Viren ist noch nicht abzusehen. Oder es eben die -hoffentlich- nur Influenza-ähnliche Infektion ist. Deshalb halte ich persönlich das Anstreben einer Herdenimmunität als sehr riskant und mMn sollten ALLE versuchen die Infektionsfallzahlen so niedrig wie möglich halten zu wollen.