Es hilft immer sich der technischen Abläufe vor und nach dem Tuning bewusst zu werden, um sich ein haltbares Urteil zu bilden.
Unabhängig von der Maschine ermüdet betroffenes Material bei jeder Höherbeanspruchung schneller. Das ist sicher jedem Klar.
Die Höherbelastung beim Chiptuning ist größtenteils Konsequenz aus der Erhöhung des Ladedrucks, welcher durch späteren Verschluss
des Wastegates erreicht wird. Das heißt der Turbo kriegt mehr Hitze ab, dreht länger und baut mehr Druck auf.
Die Druckleitungsperipherie ist ebenfalls höherem Druck ausgesetzt, der immer auch mit höherer Temperatur einher geht.
Gleiches gilt für die Prozesse im Motorblock selbst. Es kommt in der gleichen Brennkammer zu einer größeren Leistungsentfaltung.
Natürlich wird das gesamte Material höher beansprucht, was auch niemand ernsthaft abstreiten kann.
Inwieweit diese Höherbelastung die Aggregatslebensdauer nun drastisch beeinflusst hängt von drei Faktoren ab.
Der Solidität des Aggregats (der BWA z.B. beim 2.0 TFSI zeigt sich hier recht gutmütig), der Qualität des Tunings (Mit dem Ladedruck im Rahmen bleiben) und seiner Behandlung.
Wer seinen Wagen jeden Tag kalt bis 7.000 U prügelt und dann 100 Km am Anschlag durch die Gegend rast, wird wahrscheinlich früher Verschleißerscheinungen
wahrnehmen, die dem Chiptuning zuzurechnen sind, als jemand der eigentlich nur mal gern n Überhol-Backup hat.
Fazit: Chiptuning verlängert nicht das Motorleben, führt aber auch nicht automatisch zum Motortod.