Hallo Forum,
ich kann mich noch ganz genau daran erinnern, wie ich das Forum seit der Unterschrift meiner Bestellung verfolgt habe und mich jeden Tag mehr auf die Abholung meines jungfräulichen TTRS in Ingolstadt gefreut habe.
Jetzt nach ca. 19 Monaten Audi TTRS ist mein Urteil ernüchternd.
Wie mittlerweile ja jedem RS-Fahrer bewusst ist, führt die "mangelhafte" Bremse zu großem Stirnrunzln. Im tägliche Gebrauch hat die Bremse unterm Strich eigentlich gut bis sehr gute Dienste geleistet. Das Quietschen ist einfach da und wird auch nicht verschwinden.
Seit dem ersten Tag hatte ich das bekannte Problem an der vorderen Bremsanlage, nach 4 Werkstattbesuchen hat sich das ganze auch nicht gebessert, wird es sich auch nicht. Es sei den man zieht in den Süden.
Bei dem ersten Besuch in der Werkstatt, nach ca. 8 Wochen, wurden die vorderen Bremsbeläge gewechselt. Danach hatte ich weiterhin das Problem!
Ich habe dann umgehend wieder reklamiert und es wurden erneut die Beläge gewechselt, das Geräusch war erstmal weg. Mittlerweile weiß ich auch wieso:-) Die Beläge scheinen keine Kälte zu mögen oder auch die Bremsscheibe, bei kalten Temperaturen ab ca. 7 Grad fingen diese in der Regel an zu quietschen und zu dem Zeitpunkt, als die Beläge ein zweites mal gewechselt wurden, wurde es auch warm.
Im März/April 2011 gab es dann eine Rückrufaktion von Audi, hier wurden Bremsbeläge und Lutfkanäle laut Audi-Mitarbeiter installiert/gewechselt. Gebracht hat das ganze wieder nichts. Im kommenden Winter kamen die bekannten Geräusche wieder.
Mittlerweile war mir das aber auch egal und ich habe das Problem mit der Bremse akzeptiert, zupacken kann sie ja!
Bis zum Februar diesen Jahres hatte ich dann "Ruhe".
Ich fuhr dann in Urlaub und mein Auto stand 4 Wochen im Freien, da ich keine Garage oder Carport besitze. Als ich das Auto das erste mal wieder benutzen wollte, fiel mir sofort auf, dass die Bremsscheibe unverhältnismäßig stark angelaufen war. Und das nach 4 Wochen!
Die Handbremse lies sich aber gut lösen, ich habe dann versucht, langsam die Bremse frei zufahren, was auch bis zu einem gewissen Grad funktionierte. Aber permanente Pumpen des Bremspedals war dar und lies sich dadurch erklären, dass sich der angesetzte Grad an der Bremsscheibe nicht "freibremsen" lies und zu verstärktem Verschleiß der Bremsbeläge führen würde. Was nicht wirklich schön ist und teuer werden kann.
Ich habe dann noch 3 Weitere Tage gewartet und bin dann zu Audi und habe die gefragt was das soll! Sie sagten mir dann, dass das eigentlich normal ist. Ich habe den Audi-Techniker gefragt, ob es normal sei, dass Audi-Fahrer nicht in Urlaub dürfen, weil man sonst Sorge trägt, dass die Bremse einläuft?
Er hat mich kurz angeguckt überlegt, gesagt er würde gern das Auto einmal "einbremsen" lassen und stellt parallel eine Anfrage an Audi. Das "Einbremsen" hat natürlich nichts gebracht aber nach 2 Tagen hatten Sie eine Freigabe durch Audi.
Die neue Bremsanlage wurde auch Ruck-Zuck eingebaut aber das Quietschen war weiterhin da. Das Auto hatte um die 19.800 km auf dem Kilometerstand.
Ab April 2012 fiel mir auf, dass ich mich immer wieder regelmässig "verschaltete". Was das heißt, es fing schleichend an, der 2.te Gang (ich fahre ein Schalter) ließ sich nicht mehr so geschmeidig einlegen, wie ich es gewohnt war.
Es hat mich in der Anfangszeit nicht gestört, weil es kaum spürbar war und ich es unter "kalten Getriebe" abgetan habe. Der Widerstand nahm aber stetig sehr leicht zu, bis es das erste mal gekracht hat.
Im Sinne von, man tritt die Kupplung nicht richtig und zieht den Gang zu schnell, also den typischen "Gruß vom Getriebe".
Sollte aber nicht der Fall sein, weil ich bei den Schaltvorgängen darauf achte, die richtigen Gänge einzulegen. Das Auto hatte jetzt ca. 24.000 km runter.
Das interessante daran wahr, egal wie vorsichtig oder langsam man den Gangwechsel durchführte, lies sich der Gang nicht mehr einlegen. Und mittlerweile hatte ich schon Respekt davor überhaupt den 2.ten Gang zu benutzen. Was bei dem Auto natürlich schade ist.
Ich bin Mitte Mai zu Audi und habe den das Problem geschildert, zwei Tage später bin ich mit nem Techniker auf eine Probefahrt. Er meinte das die Schaltkabel nachgestellt werden müssten und damit hätte es sich erledigt. Ich hatte aber ein anderes Gefühl und sollte recht behalten.
Ebenfalls habe ich davon erzählt, dass das Lenkrad bei 130-140 Km/h anfängt unverhältnismäßig zu vibrieren. Dass lässt sich laut Audi-Techniker einmal durch die Reifen erklären, weil diese mit der Zeit ihre Festigkeit verlieren und durch Gummimuffen die, die Laufräder lagern. Diese sind so ausgelegt, dass das Auto noch direkt ist und bei normaler Stadtfahrt auch Komfort bietet.
Diese Argumentation kann ich irgendwo verstehen. Ist halt ein Kompromiss zwischen Sportliches Fahren und Alltagstauglichkeit, wie wohl so vieles ein Kompromiss bei Audi ist.
Letze Woche Dienstag wurde das Auto in die Werkstatt gebracht, bei der Überprüfung hat sich herausgestellt, dass es nicht die Schaltkabel sind. Es wurde Getriebeöl abgelassen und darin befand sich der zweite Gang in Einzelteilen. Das Getriebe wurde nach 28.898 komplett ausgewechselt, innerhalb der Garantiezeit.
Ich durfte dann heute vom Hof und habe das Auto ca. 6 km bewegt, bis die rote Warnleuchte zu blinken anfing:
- "Motor sofort abstellen! Kühlflüssigkeit überprüfen"!
10 Sec. später dampfte es dann auch schon ordentlich unter der Haube und ich konnte zum Glück noch ein grosszügigen Parkplatz erreichen und das Auto abstellen.
Den Audi-Notruf informiert und 30 min später war der Servicetechniker auch schon da. In der Zeit habe ich mir den Motor angesehen, mir fiel auf, dass der Kühlbehälter komplett entleert war und sich die Kühlflüssigkeit im Motorraum verteilt hat.
Der Techniker hat dann die Verteilung vom Luftfilter gelöst und gesehen, dass die Zuführung von der Kühlflüssigkeit in den Motor abgesprungen ist, weil die Plastikklammer dafür fehlte.
Ob diese bei der Montage des neuen Getriebes beschädigt werden kann weiß ich nicht, das hat mir natürlich auch nicht der Techniker erklären können. Ob die beschädigt war/wurde oder gar vergessen ist auch nicht mehr nachvollziehbar.
Es ist für mich nicht verständlich warum ein so junges Auto, von dem ich gedacht habe, dass es ein gutes ist, so viele grobe Pannen erleidet!?
Ich wollte mit dem kurzen Erfahrungsbericht nur sagen, dass ich insgesamt unzufrieden mit Audi bin. Das betrifft, den Verkauf, teilweise den Service und die Zuverlässigkeit eines Autos in dieser Preisklasse.
Da ich das Auto jetzt noch 15 Monate fahren werde, das es sich um einen Firmenfahrzeug handelt und zwangsläufig in 8-9 Monaten ein Neuwagenkauf ansteht, werde ich mich wohl für ein anders Fahrzeug aus Bayern entscheiden.
Ich hatte mit einem S5 Cabrio geliebäugelt aber das hat sich nach der heutigen weiteren negativen Erfahrung erledigt.
Zu guter letzt muss ich sagen, dass nach einem mobilen Reparatureinsatz von ca. 2,5 std. mein Auto wieder vor der Tür steht und sich es damit fast für mich erledigt hätte. Aber auch nur fast, es ist ja nicht umsonst Audi!
Eben gerade zur später Stunde klingelte das Telefon und es meldet sich ein Herr von Audi-Mobil und merkte wohl, dass er sich verwählt hatte und ich nicht der Audi-Service bin, den er nun versucht hatte zu erreichen, um sich wohl um mein Wohlbefinden zu erkundigen:-)