Viele sagen, man sollte vor und nach dem Tuning einen Leistungscheck (Leistungsprüfstand) bei einem unabhängigen machen.
Da ich darüber nachdenke und mich auch seit längerem Frage, warum mein TT RS ohne Tuning Werte fährt die sonst nur mit Tuning
erziehlt werden, wollte ich schon seit längerem zum Prüfstand. Der war
vor drei Wochen beim Tuner XY aber gerade defekt. Der Tuner dort hat den
eigenen RS3 auf angeblich 450 PS getuned und wollte ihn
gerade gegen einen getuneten 1erM von einer Zeitung antreten lassen. Er
wäre der erste der den RS3 geknackt hätte.
(Später hat sich herausgestellt, dass er selber gar keine Ahnung von der
Softwareanpassung hat, sondern nur die Software von einem unbekannten
aufspielt.)
Hörte sich soweit gut an, wurde mir auch von einem Bekannten empfohlen, also bin ich dann heute dort hin.
Habe mich lange nicht mehr so geärgert:
-
Bin ohne Anmeldung hingefahren und gefragt ob sie direkt mal Zeit dafür
haben. Haben sie trotz anderer Arbeit spontan mit angenommen. Das ist
1a. Kann man nicht anders sagen.
- Dann sagt mir der Chef, für die
Leistungsprüfung würde man das Haldex abschalten. Nur per Frontantrieb
könnte man vernünftig messen. Auf die Rückfrage wie man die Haldex denn
abklemmt, sagte er mir man könnte einfach den Stecker ziehen.
- Als ich hörte, dass man
den RS reinfuhr, bin ich über den Parkplatz in die weit offene Werkstatt
gegangen um zu sehen wie die das mit der Haldex machen. Da spricht mich
der Chef an, ob ich das Schild nicht gelesen hätte. Zutritt für Kunden
verboten - wäre wegen Versicherung nicht anders möglich. Ich dachte erst
er macht einen Witz. Ich konnte noch bei jedem meiner Autos in der
Werkstatt mit dabei sein, ohne auch nur eine Rückfrage zu bekommen.
Zudem hat mich der gleiche Typ vor drei Wochen noch mit in die Werkstatt
genommen um sie mir inkl. Leistungsprüfstand zu zeigen. Haben dann da
rumgestanden und uns unterhalten.. und jetzt sowas!
- Die haben den
Wagen dann auf den Prüfstand gefahren. Kurz getestet und dann sofort
zurück in die Halle. Auf Nachfrage beim Mechaniker (nicht der Chef) habe
ich nur eine ausweichende Antwort bekommen ohne zu sagen was los wäre.
Chef sagt mir, die könnten die Haldex nicht abschalten, da der RS dann
nicht mehr schalten würde. Wäre bei ihrem getunten RS3 auch so. Aber dann meinten die, man könnte es dann auch per Allrad machen.
(Mir wurde ja vorher gesagt das ginge nicht. Aber der Chef hat das dann
so druchgewinkt ohne es mir zu erkären wo denn jetzt der Unterschied
liegt.)
- Also haben sie die Haldex wieder angeklemmt, ihn per
Allrad getestet und mir den Ausdruck überreicht. Maximal erreichter
Wert: 290 PS. (Wert kenne ich nicht mehr exakt.) Auf die Frage an den
Mechaniker wie das sein kann, meint er kurz dass das immer so wäre bei
Allrad. Könnte man nicht korrekt messen, weil ..... "und Haldex macht
dann zu".
- Ich mit dem Wisch zum Chef, der Mechaniker sitzt auch mit am Tresen.
Azubi hört im Hintergrund auch interessiert zu. Also frage ich nochmal
nach. Der Chef kann nur recht bündig sagen, dass das immer so ist.
Der Mechaniker kennt sich scheinbar besser aus und erkärt es nochmal
verständlicher: Wäre halt so und könnte auch kein anderer anders machen.
Es gibt technisch keinen Weg dafür. Ich frage: "Wirklich? 100%?".
Antwort: "Ja, das geht nicht." Hat mir noch erklärt wie andere
Rollstände das alternativ machen, indem sie die Räder nicht per
Elektromotor hochdrehen, sondern auslaufen lassen und die Zeit dafür
messen... wäre aber auch nur eine Brechnung und keine echtes Messen.
Ergo: geht nicht. Kann man nicht messen.
- Chef meint, dass das ja immer so ist und der TT RS hat so 340 bis 350 PS. Das wäre das Ergebnis und einwandfrei.
Grundargument dahinter: da müsste man immer ungefähr 55 PS zum
gemessenen Wert dazu rechnen und dann hat mans ungefähr. Das wäre bei
seinem RS3 auch nicht anders.
- Nun kommt der Hammer. Seine Logik war
dann auch auf doppelter Nachfrage von mir: Audi sagt der TT RS hat 340
PS. Wenn der Leistungsprüfstand nun 290 zeigt, dann würde das doch
zeigen, dass da 50 PS Unterschied liegen die man wegen Haldex nicht messen kann.
Somit muss man halt 50 bis 55 PS dazu zählen und hat dann korrekte
Ergebnisse vom Leistungsprüfstand.
Man könnte höchstens beim Tunen vorher und nachher messen und wüsste
dann was dazu gekommen ist. (Das finde ich ich logisch. Der Rest ist für
mich Blödsinn.)
Ich dachte echt ich höre nicht
richtig. Ich fahre da hin um zu erfahren wieviel Leistung der Wagen
wirklich hat. Und er misst 'irgendwas', nimmt die Werksangabe von Audi und
sagt die ist es dann. Genauer ginge es nicht.
Nach etwas hitziger
Debatte meint er wütend er hätte einen Vorschlag: zerreist den
Prüfbericht und die Rechnung, sagt "tschüss" und geht aus dem Raum.
Mir
ging es nicht um die Kohle. Ich wollte wissen, warum mein Wagen 3,9
statt 4,3 Sek. auf hundert fährt. Dafür interessiert mich doch die
reale Leistung! Dafür messen ich doch! Die Leistungsmessung wurde mir
zugesagt - und dann wird am Ende die Werksangabe von Audi als Ergebnis
gebracht, weil man was anderes sowieso nicht messen könnte. Ich dachte
ich steh im Wald.
Fazit für mich: hätte der Chef mir diese Erläuterung und seine Sichtweise vorher vernünftig
gegeben, dann hätte ich den Test gar nicht erst gemacht.
Daher meine Frage zum Erfahrungsbericht: Stimmt das so, dass man das nicht genauer messen kann??? (Ich denke mal das ist halbrichtig.)