- Jörg Schlagbauer: „Nach harten Verhandlungen – Auslagerungen abgewendet. Ingolstadt bekommt ein weiteres Verbrenner-Modell!“
- Karola Frank: „Belegschaftsforderungen erfüllt: Tarifliches Monats-Entgelt bleibt unangetastet. Und: IG Metall Mitglieder-Bonus kommt!“
- Gernot Döllner: „Klare Vereinbarung stärkt Wettbewerbsfähigkeit deutscher Standorte und bringt uns weiter Richtung Zukunftsfähigkeit”

Karola Frank (Stv. Betriebsratsvorsitzende), Xavier Ros (Personalvorstand und Arbeitsdirektor), Rita Beck (Stv. Betriebsratsvorsitzende), Jörg Schlagbauer (Betriebsratsvorsitzender) und Gernot Döllner (Vorstandsvorsitzender) bei der ersten Betriebsversammlung 2025 in Ingolstadt (von links).
Bei der ersten Betriebsversammlung des Jahres im Werk Ingolstadt berichteten der Betriebsrat und das Unternehmen über die Ergebnisse der Verhandlungen zum Zukunfts- und Standortsicherungspakt „Audi Zukunftsvereinbarung“. Für den Betriebsrat entscheidend: Investitionen und tarifliches Monatsentgelt gesichert, Beschäftigungssicherung wird verlängert, Auslagerungen abgewendet, Ergebnisbeteiligung gesichert, Personalumbau sozial verträglich geregelt, Betriebsvereinbarung „Hybrides Arbeiten“ bleibt bestehen und IG Metall Mitgliederbonus eingeführt. Jörg Schlagbauer: „Wir bekommen mehr Audi im Audi. Die vier Ringe sind durch den finanziellen Beitrag der Belegschaft wieder wetterfest und zukunftssicher aufgestellt. Das schafft Sicherheit in unsicheren Zeiten für Beschäftigte, ihre Familien und ihr Unternehmen Audi.“
Jörg Schlagbauer, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrat und Verhandlungsführer der Arbeitnehmerseite bei den Verhandlungen zur „Audi Zukunftsvereinbarung“, führte durch die Versammlung, an der rund 8.000 Kolleginnen und Kollegen in der vollbesetzten Halle B und an den Ingolstädter Außenstandorten teilnahmen. Schlagbauer betonte: „Es waren harte, aber von beiden Seiten stets sach- und lösungsorientierte Verhandlungen. Wir konnten viele Forderungen des Unternehmens gegenüber den Beschäftigten abwehren, mussten aber auch Kompromisse schließen, um finanzielle Spielräume für zusätzliche Investitionen zu ermöglichen. Durch die zeitliche Absenkung und strukturelle Neuregelung der Ergebnisbeteiligung leistet die Audi Belegschaft einen großen Beitrag, um die vier Ringe wieder wetterfest und zukunftssicher zu machen. Wenn dann die Pläne des Vorstands aufgehen und Audi wieder auf der Erfolgsspur ist, werden auch die Beschäftigten wieder mehr davon haben. Für uns von größter Bedeutung: Die Zusagen zur Einrüstung für den Q3 als weiteres Verbrenner-Modell aus dem Konzernverbund zur Beschäftigungssicherung in Ingolstadt und Insourcing von Dienstleistungen zum Erhalt von Know-how vor allem im Bereich der Technischen Entwicklung.“
Beschäftigungssicherung verlängert
In ihrem anschließenden Bericht erklärte die Stellvertretende Vorsitzende des Betriebsrats und Vorsitzende der IG Metall bei Audi in Ingolstadt, Karola Frank: „Wir hatten einen klaren Auftrag der Belegschaft: Das monatliche Entgelt sichern! Standortübergreifend haben wir, Gesamtbetriebsrat und IG Metall bei Audi, dieses Ziel erreicht. Auch die tarifvertraglichen und betrieblichen Regelungen, die vom Unternehmen angegriffen wurden, konnten wir verteidigen. Die Audi Komponente sowie Zulagen und Zuschläge bleiben. Ebenso wird die aktuelle Tariferhöhung nicht verschoben. Besonders wichtig für die Kolleginnen und Kollegen ist die Verlängerung der Beschäftigungssicherung über 2029 hinaus bis zum 31.12.2033 sowie Investitionen in die Standorte, Zukunftstechnologien und in die technische Flexibilität.“ Darüber hinaus seien Auslagerungen von Bereichen abgewendet und der weitere Personalumbau sozial verträglich geregelt. Die Betriebsvereinbarung „Hybrides Arbeiten“ (Homeoffice) bleibe bestehen, allerdings appelliere der Betriebsrat an die Kolleginnen und Kollegen zur verstärkten Anwesenheit, um gemeinsam in den Teams schnellere Ergebnisse zu erzielen. Damit würde mehr Tempo erreicht und der Audi Vorsprung durch Technik komme wieder richtig in Fahrt. „Und, für mich als Vorsitzende der IG Metall bei Audi und alle Mitglieder ein besonders wichtiges Ergebnis“, so Frank, „bei Audi wird ab 2026 ein IG Metall Mitglieder-Bonus eingeführt.“
Döllner: „In den Verhandlungen gibt es einen klaren Gewinner: Audi.”
Gernot Döllner, Vorstandsvorsitzender der AUDI AG, betonte auf der Betriebsversammlung, dass Unternehmen und Arbeitnehmervertretung mit der Vereinbarung zu einer guten Lösung im Sinne des Unternehmens gekommen seien: „In den Verhandlungen gibt es einen klaren Gewinner: Audi.” Die Vereinbarung sei ein wichtiger Meilenstein für das Unternehmen und die Menschen bei Audi: „Wir haben damit ein Paket geschnürt, das unsere Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig stärkt und uns weiter Richtung Zukunftsfähigkeit bringt. Mit der Verlängerung der Beschäftigungssicherung haben wir zudem Klarheit und Sicherheit für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das ist in Zeiten des Umbruchs eine gute Nachricht.“ Darüber hinaus stärkt Audi als Teil der Vereinbarung die Heimatstandorte Ingolstadt und Neckarsulm: „Wir investieren rund 8 Milliarden Euro in die deutschen Standorte und legen für beide Standorte einen Zukunftsfonds in Höhe von 250 Millionen Euro auf. So sind die Standorte für den Übergang zur Elektromobilität robust aufgestellt.“
Hintergrundinformation zur Betriebsversammlung
Insgesamt vier Mal im Jahr finden bei Audi Betriebsversammlungen statt, die damit fester Bestandteil der jährlichen Terminplanung sind. Die Betriebsversammlungen dienen der umfassenden Information der Beschäftigten über die Tätigkeit des Betriebsrats und geben der Belegschaft Aufschluss über die Situation des Unternehmens.