• Highlights und Forschungsergebnisse aus den Förderprojekten der Stiftung beim Talk-Abend „Let’s talk Greenovation“
  • Harald Lesch, Astrophysik-Professor, und Zeitexperte Jonas Geissler diskutieren mit Projektpartnern der Umweltstiftung über unseren Umgang mit natürlichen Ressourcen und die Dauer, die zur Regeneration der Erde nötig ist
  • Rüdiger Recknagel, Geschäftsführer der Audi Umweltstiftung: „Umweltschutz ist ein Wettlauf gegen die Zeit“

For 15 years, the Audi Environmental Foundation has been making an active contribution to environmental protection

Unter „Greenovation“ versteht die Audi Umweltstiftung innovative Technologien, die entweder direkt zum Umweltschutz beitragen oder eine bisherige Methode aus Forschung und Wirtschaft umweltverträglicher als bisher gestalten. Seit 2009 initiiert die Stiftung wissenschaftliche und technische Projekte für eine lebenswerte Umwelt, setzt Maßnahmen zur Umweltbildung um und motiviert Menschen jeden Alters, sich für den Schutz unserer Lebensgrundlagen einzusetzen. Bei einem Talk-Abend mit dem renommierten Astrophysiker Harald Lesch und dem Zeitforscher Jonas Geissler ließ die Stiftung zusammen mit rund 300 Gästen im Ingolstädter Kulturzentrum neun die ersten 15 Jahre ihres Wirkens Revue passieren. Zu den Gästen zählten auch Gerd Walker, Vorsitzender des Kuratoriums sowie Mitglied des Vorstands der AUDI AG, Produktion und Logistik, sowie der ehemalige Skirennläufer Felix Neureuther, ebenfalls Mitglied im Stiftungskuratorium.

„Die Folgen des menschengemachten Klimawandels sind bekannt. Was wir tun können, um den Klimawandel zu verlangsamen, eigentlich auch: Ein grundlegendes Umdenken über die Art und Weise, wie wir Wirtschaft verstehen, ist nötig. Jede und jeder Einzelne kann einen Beitrag dazu leisten. Dazu wollen wir ermutigen sowie Innovationen und Themenfelder aufzeigen, um unsere Lebensgrundlagen zu erhalten und einen positiven Beitrag für eine lebenswerte Zukunft zu leisten“, sagt Rüdiger Recknagel, Geschäftsführer der Stiftung. „Umweltschutz ist ein Wettlauf gegen die Zeit.“

Mit dem Eichenwald-Projekt nahm die Audi Stiftung für Umwelt 2009 ihre Tätigkeit auf. Das auf hundert Jahre angelegte Forschungsprojekt unter der Leitung der TU München untersucht, wie Eichen gepflanzt werden müssen, um eine möglichst große CO2-Speicherkapazität zu erzielen. Die Stiftung förderte dafür das Pflanzen von insgesamt sechs Eichenwäldern in der Nähe der Standorte aus dem Audi Produktionsnetzwerk. Die als besonders speicherfähig geltenden Eichen wurden in konzentrischen Kreisen zu je unterschiedlich großen Abständen gepflanzt und werden seither getrackt.

Während die Anfangsjahre geprägt waren von kleineren regionalen Projekten rund um Biodiversität und Artenschutz, hat die Audi Umweltstiftung ihr Engagement inzwischen weit über die Grenzen Bayerns und Deutschlands ausgeweitet.

So unterhält sie mittlerweile Kooperationen mit Partnern wie Hochschulen und gemeinnützigen Organisationen auf der ganzen Welt, die sich mit Problemstellungen im Umweltschutz befassen und dafür an technikbasierten Lösungen forschen. Für das Zusammenbringen von innovativer Technik und Umweltschutz hat die Audi Umweltstiftung den Begriff „Greenovation“ geprägt, also „grüne Innovation“.

Dazu zählt beispielsweise der sogenannte URBANFILTER. In diesem Projekt entwickelt die Stiftung in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Berlin neuartige, smarte Filtermodule für den Straßenablauf. Sie sollen verhindern, dass umweltschädliche Partikel wie Reifenabrieb, Zigarettenfilter, Straßenkehricht oder auch Deckel von Coffee-to-go-Bechern über die Kanalisation in die Gewässer gespült werden. Labortests zeigten, dass die Filter sehr effektiv arbeiten, selbst bei Starkregen.

Prodip Chatterjee, Co-Gründer des Green Start-ups Nunam, stellte die Erfolge seiner Forschungsprojekte rund um Second-Life-Batterien vor. Die Zusammenarbeit begann 2019 mit ausrangierten Laptop-Akkus, aus denen kleine Powerbanks gebaut wurden. Mit der Verwendung ausrangierter Prototypen-Module aus Audi Elektromodellen wurden größere Second-Life-Speicherlösungen möglich, so dass Ende 2023 eine Second-Life-Ladestation und zwei elektrische Rikschas an Frauen in Indien übergeben wurden, die damit ihre Waren zu Märkten in der Umgebung transportieren. Nunam ermöglicht damit nicht nur Frauen die Teilhabe am lokalen Handel, sondern sammelt auch wertvolle Erkenntnisse über die Alterung und Dauerhaltbarkeit der Ladekapazität von gebrauchten HV-Batterien aus Audi Erprobungsfahrzeugen. Die Daten werden als Open Source unter circularbattery.org bereitgestellt.

Die Zusammenarbeit mit Prodip Chatterjee begann im Rahmen des One Young World (OYW) Summits 2019, als der Wahlberliner sich um ein von der Umweltstiftung gefördertes Stipendium zur Teilnahme an dem Forum rund um drängende Fragen der Zukunft bewarb.

Eine weitere Zusammenarbeit, die in einem OYW-Stipendium ihren Anfang nahm, ist die Förderung von Litro de Luz Brasil zusammen mit Audi do Brasil: Der lokale Ableger der weltweit tätigen Organisation Litro de Luz versorgt abgelegene Dörfer und Gemeinden, beispielsweise im Amazonas, ohne permanenten Stromzugang mit transportablen Leuchten. Diese werden aus kleinen Solarmodulen in Plastikflaschen zusammengesetzt. Die Lampen ermöglichen den Bewohnerinnen und Bewohnern Teilhabe an gesellschaftlichem Leben und Bildung, da durch die Lampen möglich wird, nachts sicher nach Hause zu gehen, zu lesen und zu lernen. Litro de Luz Brasil qualifiziert die ansässige Dorfbevölkerung, damit sie die Lampen selbst herstellen und instand setzen können. In der jüngsten Projektphase im Sommer 2024 wurden 20 Dörfer mit Leuchten versorgt.

Ebenfalls in Südamerika unterstützt die Audi Stiftung für Umwelt ein Biodiversitätsmonitoring-Projekt, kurz eDNA-Projekt genannt (eDNA = Environmental DNA), das die Umweltstiftung Wilderness International sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Environmental Robotics Lab der ETH Zürich umsetzen. Mithilfe von Drohnen ist dabei eine ganz neue Art der eDNA-Entnahme möglich. Eine schnelle, minimalinvasive und präzise Methode, um noch unerforschte Regionen zugänglich zu machen und Forschungslücken zu schließen. Es lassen sich einerseits Informationen über die Artenvielfalt in geschützten Gebieten schnell und relativ kostengünstig bestimmen, andererseits können neue Technologien erprobt und mit den Ergebnissen der traditionellen Vorgehensweisen verglichen werden.

Die Stiftung vergibt außerdem seit 2017 jährlich den „Sustainable Resource Management“-Award an Studierende der Technischen Universität München sowie seit 2022 den THI-Nachhaltigkeitspreis an Studierende der Technischen Hochschule Ingolstadt.

Zu den Förderprojekten der Stiftung zählen zudem mehrere Projekte zum Erhalt der Biodiversität, darunter der Schutz von Mooren sowie ein Projekt zur Küsten-Renaturierung mit Audi of America. Von Frühjahr bis Spätherbst organisiert die Stiftung einmal im Monat eine Plogging-Aktion, die Joggen mit Müllsammeln verbindet. Unter dem Motto „MACH MIT!“ haben Mitarbeitende der AUDI AG die Möglichkeit, sich mit einem gemeinnützigen Partner für die Förderung eines Umweltschutzprojekts zu bewerben. Die Stiftung übernimmt bis zu 75 Prozent der Projektkosten bis zu einem Maximalbetrag von insgesamt 2.009 Euro, angelehnt an das Gründungsjahr der Stiftung. Bisher wurden 46 Projekte umgesetzt, darunter mehrere Wildbienenwände, Blumenwiesen, Hochbeete und Pflanzaktionen.

Die Audi Stiftung für Umwelt ist darüber hinaus Herausgeberin von drei Sachbüchern: „Abenteuer Leben, Natur und Technik“, „Die Erforschung der Bienenwelt“ sowie „Greenovation“. Das Mitmach-Buch kann kostenfrei bei der Stiftung angefordert werden per Mail an info@audi-stiftung-fuer-umwelt.de unter Angabe der Versandadresse sowie der persönlichen Motivation für das Buch.

Kategorien: Audi AG