Allradantriebssysteme (AWD) haben sich als Standardausstattung in vielen modernen Fahrzeugen etabliert, insbesondere bei Premium-Herstellern wie BMW, Audi und Mercedes-Benz. Diese Systeme bieten erhebliche Vorteile in puncto Traktion, Stabilität und Fahrdynamik, besonders in schwierigen Fahrbedingungen wie Schnee, Regen oder auf unebenem Gelände. Aber welches System ist das beste? Wie unterscheiden sich BMW’s xDrive, Audi’s Quattro und Mercedes-Benz’ 4Matic?

In diesem Blogartikel vergleichen wir die drei führenden AWD-Systeme, erklären ihre Funktionsweise und bewerten ihre Leistung in verschiedenen Fahrsituationen. Am Ende geben wir ein ausführliches Fazit, welches System für Ihre Bedürfnisse am besten geeignet ist.

Was ist Allradantrieb (AWD) und warum ist es wichtig?

Bevor wir uns den Unterschieden widmen, ist es wichtig, zu verstehen, was Allradantrieb (AWD) ist. Im Gegensatz zu Zweiradantrieben, bei denen nur die Vorder- oder Hinterachse angetrieben wird, verteilt AWD das Drehmoment auf alle vier Räder eines Fahrzeugs. Dies führt zu einer besseren Traktion und Stabilität, besonders in rutschigen oder unebenen Bedingungen.

Allradantriebe sind besonders hilfreich in folgenden Situationen:

  1. Verbesserte Traktion bei Schnee, Regen oder Schlamm.
  2. Stabilere Kurvenfahrt durch eine gleichmäßigere Verteilung des Drehmoments.
  3. Offroad-Fähigkeiten, die es Fahrzeugen ermöglichen, schwieriges Gelände zu bewältigen.

BMW xDrive

Einführung in xDrive

BMW hat sein xDrive-System als eine intelligente Allradlösung entwickelt, um ein Höchstmaß an Fahrdynamik und Traktion zu gewährleisten. Das xDrive-System wurde 2003 eingeführt und zielt darauf ab, das klassische BMW-Fahrgefühl – vor allem den Heckantrieb – zu bewahren und gleichzeitig die Vorteile eines AWD zu nutzen.

Funktionsweise von xDrive:

xDrive ist ein aktives AWD-System, das das Drehmoment zwischen Vorder- und Hinterachse je nach Fahrbedingungen automatisch verteilt. Normalerweise agiert das System als Heckantrieb, mit einer Drehmomentverteilung von bis zu 100 % auf die Hinterachse. Wenn das System jedoch eine Schlupfgefahr erkennt, kann es innerhalb von Millisekunden bis zu 50 % des Drehmoments auf die Vorderachse übertragen.

Ein zentraler Bestandteil des xDrive ist das Dynamic Stability Control (DSC)-System, das die Geschwindigkeit jedes einzelnen Rades überwacht. In Kurvenfahrten oder bei rutschigen Bedingungen verteilt xDrive das Drehmoment so, dass die Fahrzeugbalance aufrechterhalten wird und der Fahrer die Kontrolle behält.

Vorteile von xDrive:

– Sportliches Fahrerlebnis: Durch den primären Heckantrieb bleibt das Fahrgefühl eines klassischen BMW erhalten, während bei Bedarf das vordere Drehmoment hinzugefügt wird.

– Effiziente Traktionsverteilung: xDrive reagiert schnell auf sich ändernde Fahrbedingungen, was eine optimale Traktion auf Schnee oder nasser Fahrbahn gewährleistet.

– Gleichmäßige Kurvenstabilität: Durch die dynamische Drehmomentverteilung bleibt das Fahrzeug auch bei hohen Geschwindigkeiten stabil in Kurven.

Nachteile von xDrive:

– Komplexität und Gewicht: Da xDrive ein komplexes System ist, fügt es dem Fahrzeug zusätzliches Gewicht hinzu, was den Kraftstoffverbrauch leicht erhöhen kann.

– Höhere Wartungskosten: Durch die vielen elektronischen Komponenten und Sensoren können Wartung und Reparaturen teurer sein.

Audi Quattro

Einführung in Quattro

Audi Quattro ist wohl das bekannteste Allradantriebssystem auf dem Markt und ein Synonym für die Marke Audi. Es wurde 1980 mit dem legendären Audi Quattro Rallyewagen eingeführt und ist seitdem ein Grundpfeiler der Audi-Modellpalette. Quattro steht für Leistung, Kontrolle und Sicherheit, insbesondere auf Schnee und nassem Untergrund.

Funktionsweise von Quattro:

Audi verwendet zwei Hauptvarianten des Quattro-Systems: den permanenten Allradantrieb (in den leistungsstärkeren Modellen) und einen variablen AWD-Antrieb (in den kleineren Modellen). Im permanenten Quattro wird das Drehmoment immer auf alle vier Räder verteilt, während im variablen System ein vorrangiger Frontantrieb besteht, der bei Bedarf die Hinterachse zuschaltet.

Ein Mittendifferenzial sorgt dafür, dass das Drehmoment zwischen Vorder- und Hinterachse ausgeglichen verteilt wird. Bei den stärkeren RS-Modellen kommt zudem ein Sportdifferenzial hinzu, das eine noch sportlichere Verteilung ermöglicht.

Vorteile von Quattro:

– Bewährte Leistung bei allen Wetterbedingungen: Quattro hat sich im Rallye-Sport bewährt und bietet hervorragende Traktion, besonders auf Schnee und Eis.

– Hohe Fahrdynamik: Besonders bei den RS-Modellen sorgt das Sportdifferenzial für ein überragendes Fahrerlebnis.

– Sicherheit und Kontrolle: Quattro bietet eine stabile Fahrt auch bei hohen Geschwindigkeiten und schwierigen Straßenverhältnissen.

Nachteile von Quattro:

– Erhöhter Spritverbrauch: Der permanente Allradantrieb führt oft zu einem höheren Kraftstoffverbrauch im Vergleich zu Systemen, die nur bei Bedarf zugeschaltet werden.

– Weniger sportliches Fahrerlebnis im Vergleich zu xDrive: Während Quattro sicher und stabil ist, bietet es nicht die gleiche Dynamik wie xDrive in Kurven.

Mercedes-Benz 4Matic

Einführung in 4Matic

Mercedes-Benz bietet sein 4Matic-System seit 1985 an, mit dem Ziel, die Fahrsicherheit bei allen Witterungsbedingungen zu verbessern. Mercedes hat in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte gemacht, um 4Matic effizienter und leichter zu gestalten.

Funktionsweise von 4Matic:

4Matic funktioniert ähnlich wie Quattro, da es die Kraft auf alle vier Räder überträgt, wenn nötig. In normalen Bedingungen agiert 4Matic meist als Heckantrieb, schaltet aber bei Bedarf die Vorderachse zu. Eine Besonderheit des 4Matic-Systems ist der Fokus auf Traktionskontrolle durch gezielte Bremseneingriffe.

Die neueren 4Matic-Modelle nutzen zudem ein Verteilergetriebe, um das Drehmoment besser zu steuern. Diese Technologie verbessert die Effizienz und sorgt für ein angenehmes Fahrerlebnis in allen Situationen.

Vorteile von 4Matic:

– Hohe Traktion bei jedem Wetter: 4Matic sorgt für eine zuverlässige Leistung auf Schnee, Eis und nasser Fahrbahn.

– Luxuriöses Fahrerlebnis: Mercedes konzentriert sich stark auf Komfort und Sicherheit, und 4Matic ist so entwickelt, dass der Fahrer kaum spürt, wenn das System aktiv wird.

– Effizientere Kraftstoffnutzung: Durch neue Technologien ist 4Matic effizienter geworden und verbraucht weniger Kraftstoff als frühere Versionen.

Nachteile von 4Matic:

– Weniger sportlich als xDrive und Quattro: 4Matic ist mehr auf Sicherheit und Komfort ausgelegt und bietet nicht die gleiche sportliche Dynamik wie die Systeme von BMW und Audi.

– Höhere Anschaffungskosten: Fahrzeuge mit 4Matic sind in der Regel teurer, sowohl in der Anschaffung als auch in der Wartung.

Fazit: Welches System ist das Beste?

Jedes der drei AWD-Systeme hat seine eigenen Stärken und Schwächen, abhängig davon, was Sie von einem Fahrzeug erwarten.

– BMW xDrive ist die richtige Wahl, wenn Sie ein sportliches Fahrerlebnis mit hervorragender Kurvendynamik und flexibler Traktionskontrolle suchen.

– Audi Quattro eignet sich besonders für Fahrer, die Wert auf Sicherheit, Stabilität und bewährte Leistung in extremen Wetterbedingungen legen.

– Mercedes-Benz 4Matic bietet ein luxuriöses und komfortables Fahrerlebnis, gepaart mit einem zuverlässigen Allradantrieb, der für höchste Sicherheit sorgt.

Letztendlich hängt die Wahl des besten Allradantriebsystems von Ihren persönlichen Fahrgewohnheiten und Vorlieben ab. Während xDrive den sportlichsten Charakter bietet, punktet Quattro mit stabiler Leistung bei allen Wetterbedingungen, und 4Matic überzeugt durch Komfort und Sicherheit. Allradtest: quattro vs. xDrive

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