Doch kein Le Mans 2023 für Audi? Das LMDh-Projekt ist pausiert

Es ist gerade einmal zwei Jahre her, als Audi seine Pläne verkündete, 2023 wieder beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans dabei zu sein. Mit dem neuen LMDh-Regelwerk wollte der deutsche Autohersteller, der in Le Mans bereits 13 Siege eingefahren hat, wieder auf der Circuit de la Sarthe antreten. Nur knapp ein Jahr vor dem Rennen wurde das LMDh-Projekt nun auf Eis gelegt. Es hieß, es würde nur pausiert werden, doch die allgemeine Stimmung weist darauf hin, dass Audis Pläne zur Rückkehr nach Le Mans komplett gecancelt worden sein könnten.

Es wird eine Pause eingelegt

Offiziell ließ Audi im März verlauten, dass das LMDh-Projekt bei dem deutschen Autohersteller zunächst für zwei oder drei Monate pausiert werden würde. Zum einen wurden als Gründe Probleme in der Lieferkette genannt, zum anderen sollten die Ressourcen bei Audi auf andere Bereiche umgeleitet werden. Schon in den Monaten zuvor war es still geworden um Audis Le-Mans-Pläne und -Vorbereitungen, vor allem, nachdem Gerüchte aufgetaucht waren, dass sich Audi die Formel 1 in den Kalender geschrieben haben könnte. Den Gerüchten zufolge soll Audi überlegt haben, zum neuen Regelwerk, welches 2026 für die Formel 1 in Kraft treten wird, zum ersten Mal in das Motorsportevent einzusteigen. Diese haben sich dann im April dieses Jahres auch bewahrheitet, als der VW-Konzern Planungen für Porsche und Audi für ein Formel-1-Programm bestätigte. Aussagen von Audi zufolge, soll jedoch die Pausierung des LMDh-Projekts in keiner Weise mit den Plänen für den F1-Einstieg zusammenhängen. Allerdings könnten Ressourcen, die nun beim LMDh-Projekt eingespart werden, für das F1-Projekt umgeleitet werden.

Konzernschwester Porsche plant weiterhin Le-Mans-Comeback für 2023

Gleichzeitig geht es bei der Konzernschwester Porsche rasanten Schrittes weiter in Richtung Le Mans. Der Autobauer hat gerade beim Goodwood Festival Of Speed den Porsche 963 LMDh-Renner enthüllt, der 2023 in Le Mans am Start stehen und um den Sieg im härtesten Ausdauerrennen der Welt kämpfen soll. Der neue Prototyp basiert auf dem neuen LMDh-Reglement, welches nächstes Jahr in der WEC und IMSA debütiert. Für die Stuttgarter geht es 2023 mit dem neuen Renner dann um den insgesamt 20. Sieg an der Sarthe. Mit 19 Siegen bei Le Mans ist Porsche aktuell der unangefochten erfolgreichste Autohersteller bei dem 24-Stunden-Rennen in Frankreich.

Auch Audi kann auf eine sehr erfolgreiche Bilanz in Le Mans zurückblicken. Die Ingolstädter waren zwischen 1999 und 2016 beim Ausdauerrennen mit von der Partie und konnten sich in der Zeit beeindruckende 13 Siege einfahren. Zuletzt schaffte es Audi 2016 auf Platz drei und damit zum 18. Mal in Folge auf das Podium in Le Mans. Hinter Porsches 19 Siegen und Ferraris neun Siegen ist Audi damit der zweiterfolgreichste Autobauer im Rennen von Le Mans.

Neben Porsche wird auch Ferrari 2023 sein Comeback in Le Mans feiern. Wie auch Toyota und Peugeot setzt Ferrari allerdings auf ein Hypercar und nicht auf einen LMDh-Prototyp wie es Porsche, Cadillac und Alpine 2023 tun werden. Auch BMW und Honda-Tochter Acura haben sich für das LMDh-Regelwerk angemeldet, werden jedoch 2023 wahrscheinlich nicht in Le Mans antreten. Mit unter anderem Porsche, Ferrari, Cadillac und Alpine am Start, wird das Rennen auf dem Circuit de la Sarthe nächstes Jahr allerdings zweifelsohne dennoch zu einem Spektakel. Für Audi-Fans bleibt es jedoch abzuwarten, ob sich die angekündigte „Pause“ als Absage entpuppen wird.

Der enorme Reiz der 24-Stunden-Rennen

Ein Audi-Comeback zurück an die Sarthe wäre ein großes Spektakel gewesen, schließlich gehört das 24-Stunden-Rennen von Le Mans zu den aufregendsten Terminen im Motorsportkalender. Nicht ohne Grund ist das Ausdauerrennen in Frankreich als das härteste der Welt bekannt. Damit ist es nicht verwunderlich, dass das 24-Stunden-Rennen längst auch die Kreation von Filmen und Spielen inspiriert hat, die das adrenalintreibende Event virtuell erlebbar machen. Große Sensation war etwa der Film „Le Mans ‘66 – Gegen Jede Chance“ aus 2019 mit Matt Damon und Christian Bale in den Rollen des Autobauers Carroll Shelby und Rennpiloten Ken Miles. Er bringt auf atemberaubende Art die wahre Geschichte des Konkurrenzkampfs zwischen Ford und Ferrari in Le Mans in den 60er Jahren auf die Leinwand.

Gleichermaßen hat das Rennen auch längst die Welt der Videospiele verändert. Rennspiele wie Gran Turismo 7, Forza Motorsport 7 und Project Cars 2 bieten alle ein Reichtum an historischen Le-Mans-Inhalten und zeigen nicht nur eine Reihe an Le-Mans-Wagen, sondern machen die herausfordernde Strecke an der Sarthe auch virtuell befahrbar. Auch im Bereich der klassischen Spiele hat das 24-Stunden-Rennen bereits seine Spuren hinterlassen. Das zeigt ein Blick auf die umfangreiche Bibliothek an Spielautomaten, die in Online-Casinos bereitgestellt wird. Unter der vielfältigen Palette mit allerlei Themen, hat auch das Ausdauerrennen seinen Platz gefunden. Neben Slots, die sich beispielsweise dem Alten Ägypten, griechischen Göttern, Tierwelten, Filmen und Fantasiewesen widmen, steht auch der 24 Hour Grand Prix Slot bereit. Mit Symbolen aus dem Motorsport und den legendären Wagen des Ausdauerrennens kommt auch hier Le-Mans-Stimmung auf.

Wird es für Audi wohl 2023 noch zu einem Comeback an der Sarthe kommen? Das LMDh-Projekt liegt bei den Ingolstädtern zumindest vorerst auf Eis, ob es jedoch wieder an Fahrt aufnehmen wird, ist aktuell noch ungewiss. Trotz allem wird das 24-Stunden-Rennen von Le Mans im nächsten Jahr mit Sicherheit wieder ein großes Motorsportspektakel.