- Niederlande erlauben 10.000 Zuschauer pro Tag auf den Tribünen
- TT Circuit in Assen mit einer der schnellsten Kurven der Saison
- Schon zwölf Siege für Audi bei DTM-Rennen in den Niederlanden
Am ersten September-Wochenende gastiert die DTM auf dem berühmten TT Circuit in Assen (Niederlande). Die vor allem für Motorradrennen bekannte Rennstrecke begeisterte die Audi-Piloten schon bei der Premiere im Vorjahr. Dieses Mal ist die Vorfreude auf Assen gleich doppelt so groß: Erstmals sind bei DTM-Rennen in diesem Jahr Zuschauer an der Rennstrecke zugelassen.
„Assen war bei der Premiere im vergangenen Jahr auf Anhieb eines der Highlights im DTM-Kalender“, sagt Audi-Motorsportchef Dieter Gass. „Der Promoter hat einen hervorragenden Job gemacht. Es waren viele Fans vor Ort. Die Atmosphäre war klasse und beide Rennen spannend. Auch wenn die riesigen Tribünen wegen der strengen Hygienevorschriften nicht ganz so voll sein dürfen wie im vergangenen Jahr, ist es toll, dass wir mit der DTM erstmals wieder vor Zuschauern fahren.“
Ähnlich sehen es die Audi-Piloten. „Holland hat sehr enthusiastische Fans, die Racing lieben“, sagt Tabellenführer Nico Müller. „Dass erstmals in diesem Jahr bei der DTM Zuschauer vor Ort sein dürfen, macht die Rennen in Assen für uns zu ganz besonderen Rennen. Die DTM ist jahrelang in Zandvoort gefahren. Mit Assen hat die DTM in den Niederlanden eine tolle neue Heimat gefunden. Die Strecke ist spektakulär und sehr flüssig. 2019 habe ich in beiden Rennen um den Sieg gekämpft – das möchte ich auch dieses Jahr.“
Titelverteidiger René Rast erlebte im vergangenen Jahr zwei schwierige Rennen in Assen: Im Regen am Samstag wurde er hinter Marco Wittmann (BMW) und Nico Müller Dritter. Am Sonntag lag er souverän in Führung, ehe er durch einen Reifenschaden auf Platz neun zurückfiel. Am Ende reichte es noch zu Platz fünf. „Ich hoffe, es läuft in diesem Jahr besser“, sagt Rast. „Ich mag schnelle Strecken. Assen hat eine der schnellsten Kurven im Kalender, die wir mit rund 255 km/h fahren. Und dass pro Tag 10.000 Zuschauer an der Strecke sein dürfen, ist ein gutes Zeichen für den Motorsport.“
Die Niederlande werden für Rast immer eine ganz besondere Bedeutung haben: 2016 feierte er in Zandvoort ein unverhofftes DTM-Debüt, als Adrien Tambay am Sonntag verletzungsbedingt ausfiel. Der Anruf, der Rasts Karriere verändern sollte, kam am Samstagabend. „Wir haben den 30. Geburtstag meiner Freundin gefeiert, als gegen neun, halb zehn mein Handy klingelte“, erinnert sich der Audi-Pilot. „Ob ich nicht Lust habe, DTM zu fahren. Natürlich habe ich sofort zugesagt. Zum Glück hatte ich noch meinen Helm im Kofferraum liegen.“
Rast war den Audi RS 5 DTM nie zuvor gefahren und hinterließ bei seinem DTM-Debüt ohne jegliche Vorbereitung einen so guten Eindruck, dass er beim Finale als Vertretung für Mattias Ekström erneut einspringen durfte. Das Ergebnis: ein sechster Platz, erste Punkte und die klare Empfehlung für eine volle DTM-Saison. Es folgte der Titel im Rookie-Jahr 2017, der zweite in der Saison 2019 plus mehrere Rekorde in der DTM.
Lokalmatador in Assen ist Robin Frijns. Der Niederländer startete in diesem Jahr bei vier der bisherigen sechs DTM-Rennen von der Pole-Position und möchte in Assen endlich seinen ersten Sieg in der DTM feiern. „Dass es zuletzt auf dem Lausitzring so gut lief, lässt mich hoffen“, sagt Frijns. „Der Lausitzring lag mir noch nie besonders gut. Assen ist dagegen genau mein Ding, auch wenn ich dort im vergangenen Jahr Pech hatte. Die Strecke ist sehr flüssig, vergleichbar mit Spa. Sie ist hart zu den Reifen, aber diesbezüglich haben wir inzwischen viel Erfahrung. Dass Fans dabei sein dürfen, ist großartig. Denn wenn man auf der Startaufstellung steht und es ganz leise ist, weil keine Fans da sind, ist das schon sehr komisch.“
Auch Loïc Duval, Jamie Green und Mike Rockenfeller freuen sich auf die beiden DTM-Rennen in der „Cathedral of Speed“. Rockenfeller gewann im vergangenen Jahr in Assen das Sonntagsrennen, in dem das Reifenmanagement eine entscheidende Rolle spielte. „Vor Fans zu fahren sind wir gar nicht mehr gewohnt“, sagt Rockenfeller. „Ich hoffe, es funktioniert alles gut und die Fans werden für eine schöne Atmosphäre sorgen.“